Anfang Juli wandte sich das PFO-Team an uns und schlug eine gemeinsame Untersuchung der Kasematten und des Mühlenturms in Geldern vor.
Da unser Team immer offen für Gemeinschaftsprojekte mit anderen Teams ist, waren wir einverstanden und vereinbarten den 09.08.2014. Bei solchen gemeinschaftlichen Untersuchungen kann man sich nicht nur mal persönlich kennenlernen, sondern auch fachlich austauschen und den jeweils anderen über die Schulter blicken.
Zur Geschichte der Location möchten wir hier keine großen Ausführungen tätigen, sondern auf eine sehr interessante Homepage verweisen und zwar vom „Historischen Verein für Geldern und Umgebung e.V.“ (Link).
Auch mag die Location dem ein oder anderen evtl. ein Begriff sein, da es bereits mehrere Medienberichte über paranormale Untersuchungen der Kasematten gab – anderer Teams.
So kam es dann, dass wir uns am 09.08.2014 bei einem Fast-Food-Restaurant mit einem großen gelben „M“ mit dem Team aus Ostfriesland trafen. Von unserem Team nahmen Wula, Cloody, Tom, Thomas, Kerstin (als Gastermittlerin und späteres Mitglied), I. und P. an der Untersuchung teil. Nach einem ersten Kennenlernen fuhren wir dann zusammen zu der Location, die auf einer kleinen Anhöhe mitten in einem Wohngebiet lag.
Andre vom PFO-Team zeigte unserem Team zunächst die gesamte Location und während der Begehung besprachen wir, wie wir agieren werden und wo das andere Team plante, die IR-Kameras des Überwachungssystems aufzubauen. Da unser Team (zum damaligen Zeitpunkt) noch über kein Überwachungssystem verfügte, arbeiteten wir mit mobilen Videokameras und unseren DSLR-Kameras (Infrarot und Fullspektrum) sowie I. mit ihrer digitalen Kompaktkamera.
Kleine Anmerkung am Rande: Unser Team arbeitet mittlerweile bei der Anfertigung von Fotografien nur noch mit qualitativ hochwertigen DSLR-Kameras, die unser Fotoequipment-Spezialist (Thomas) unseren Ansprüchen entsprechend modifiziert. Auch bei Videoaufnahmen im Infrarot- und Fullspektrumbereich filmen wir überwiegend mit DSLR-Kameras im HD-Bereich. Bei Fotoaufnahmen verzichten wir auf digitale Kompaktkameras, da diese doch recht fehleranfällig sind und liebend gern zu Bildern mit falschen „Orbs“ neigen, die u.a. aufgrund des in den Kompaktgeräten verbauten Bildsensors zurückzuführen sind. Sollten nun Fragen nach „Orbs“ aufkommen, können wir an dieser Stelle auf den Artikel in Toms Kolumne verweisen und den Link gibt es hier (Link). Aufnahmen von Orbs sind dann eher interessant, wenn diese mittels einer DSLR (Infrarot oder Fullspektrum) aufgenommen wurden.
Nach der ersten Begehung der beiden zu untersuchenden Gebäude (Kasematten und Mühlenturm (nebst Keller)) begaben wir uns zum Mühlenturm, wo wir im unteren Bereich unser Equipment deponierten und auch als „Pausenraum“ nutzten. Dort machten wir auch zunächst Besprechung und im Anschluss begann der Aufbau. Das Team von PFO baute seine Zentrale am Ende des langgezogenen Abstiegsganges auf. Zentrale bedeutet in diesem Zusammenhang, dass hier sämtliche elektronischen Geräte des Überwachungssystems aufgebaut wurden, nebst Bildschirm.
Von dort aus geht ein langer Gang links ab und am Ende steht man in einem etwas größeren Raum (mit einer weiteren Abzweigung), woran sich allein rechts ein größerer und kleinerer (aber runder) Raum anschließt.
Nachdem alle Kameras ihren Platz fanden und justiert, also auch ausgerichtet wurden, machten wir zunächst noch eine Pause und die Kasematten wurden verdunkelt (Licht aus) und das Überwachungssystem gestartet.
Nach etwa 20 Minuten begannen wir mit der eigentlichen Untersuchung und begaben uns zurück in die Kasematten. Wie wir bereits während der Besprechung vereinbarten, wollten wir einmal in gemischten Gruppen und auch jedes Team für sich untersuchen.
Bevor wir jedoch mit dem Part starteten, wo wir auch Tonaufnahmen machten, führten wir zuvorderst unsere Grundmessungen in den gesamten Bereichen durch. Währenddessen machten Cloody und Thomas Fotoaufnahmen mit den DSLR-Kameras. Dabei verwendete Thomas mal die Fullspektrum- und abwechselnd auch die Infrarotkamera. Tom und Wula gingen mit den EMF-Messgeräten herum, P. nahm Temperaturmessungen vor und I. machte mit der Kompaktkamera Bilder. Bestimmt fragt sich der ein oder andere sicherlich, was sind denn EMF-Messgeräte. EMF-Messgeräte sind im Grunde ganz simple Messgeräte, um elektromagnetische Felder festzustellen (hierbei kann man auch auf die handelsüblichen Geräte zurückgreifen, wie sie beispielsweise bei CONRAD angeboten werden und muss sich nicht die bekannten Geräte wie K2, Cell Sensor und Gaussmaster zulegen; geht auch günstiger (lediglich andere Messeinheiten und allenfalls müsste eine Umrechnung in Gauss erfolgen)). Unser Team nutzt diese Geräte in aller Regel in Privatwohnungen dazu, um festzustellen, ob und wenn ja wie hoch die Messwerte (Belastungen) sind. Denn bei extrem hohen und stetigen Messwerten in einem Bereich oder einer ganzen Wohnung und wenn man sich dort permanent aufhält, kann es zu Wahrnehmungsstörungen kommen. Allerdings muss auch angeführt werden, dass alleine das Vorhandensein eines elektromagnetischen Feldes kein reiner Beweis für die Anwesenheit eines Geistes ist. Oftmals werden diese Messgeräte auch als Geisterfindgeräte betitelt, was sie aber einfach nicht sind.
Nach Abschluss dieses „Grundmessungsparts“ besprachen wir kurz die Ergebnisse, damit wir ggfs. noch weitere Bereiche bei der aktiven Untersuchung mit einschließen sollten bzw. das ein oder andere später berücksichtigen. Während des Gespräches erwähnte Thomas, dass die IR-DSLR an einer Stelle nicht auslösen wollte und bei weiteren Versuchen ein schwarzes Bild aufnahm, obgleich die Aufnahmen davor und danach einwandfrei waren. Mit der Fullspektrum-DSLR konnte er des Weiteren einen kleinen farbigen Orb aufnehmen (das Bild muss nachgereicht werden, da es falsch archiviert wurde; allerdings halten wir Orbs für einen schwachen Hinweis auf paranormale Aktivität, obgleich wenn sie mit einer Infrarot- und Fullspektrum-DSLR aufgenommen wurden, schon interessante Aufnahmen darstellen). Wir wollten diese Informationen nachher bei den aktiven Tonaufnahmen mit „einbauen“. Die Messungen (Temperatur und EMF) ergaben jedoch keine Auffälligkeiten.
Wir konnten sodann mit dem „Tonaufnahme-Part“ im gemischten Team beginnen. Hierbei starteten wir –wie üblich- mit einem Sit-In, bei dem alle Lichter gelöscht und die Aufnahmegeräte gestartet werden. Auch bereits beim Sit-In verhält man sich ganz ruhig, um den Raum und Umgebung auf sich wirken zu lassen. So können sich die Sinne besser auf die Situation einstellen und auftretende Geräusche werden verbal dokumentiert (wichtig für die spätere Auswertung). Nach einigen Minuten gingen wir in die aktive Befragung über, dabei wurden u.a. Videoaufnahmen und Fotoaufnahmen mittels der IR- und Fullspektrum-DSLR seitens unseres Teams gemacht. Trotz unzähliger allgemeiner oder auch gezielter Fragen (bzgl. Zufluchtsort u.a.), konnten wir zumindest keine akustischen oder visuellen Phänomene und Geräusche wahrnehmen. Auch reagierten die Messgeräte zu keinem Zeitpunkt.
Dies wiederholte sich vom Ablauf her noch ein weiteres Mal als „Mischteam“ und danach auch getrennt. Zumindest bei den Untersuchungsparts, wo unser Team auch agierte, kam es währenddessen zu keinen Auffälligkeiten.
Nach einer ausgiebigen Pause, bei der wir uns stärkten, beschlossen wir die Untersuchung der Kasematten für beendet zu erklären und uns dafür auf den Mühlenturm zu konzentrieren. Hierfür verteilten wir uns auf den verschiedenen Etagen und um es kurz zu machen: Wie auch bei den Untersuchungsparts in den Kasematten war es hier recht ruhig.
Zum Abschluss gingen Claudia und Tom zusammen mit zwei Mitgliedern von PFO in den Keller des Mühlenturms. Die Stufen der Metalltreppe fühlten sich weich, wie ein flauschiger Teppich an. Als wir unten angekommen waren, fiel uns auf, dass es hier recht feucht war und wir leuchteten mit unseren Taschenlampen herum und –wie soll man es beschreiben- der Blick fiel auf die Treppe und es war dann klar, warum sich die Stufen anfühlten, als wäre dort ein flauschiger Teppich ausgelegt. Massiver Schimmelbefall mit Schimmelrasen. Wir brauchten nicht lange, um zur Entscheidung zu gelangen, dass wir hier sofort abrechnen, allein schon aus gesundheitlichen Gründen, mögliche Geisterpräsenzen hin oder her. Nachdem wir draußen waren, atmeten wir erst einmal gründlich durch.
Nach einem letzten Schluck koffeinhaltiger Getränke vereinbarten wir mit dem Team aus Ostfriesland, dass wir die paranormale Untersuchung der gesamten Location für beendet erklärten. Im Anschluss an den gemeinsamen Abbau und Abschlussbesprechung bedanken wir uns nochmals bei P.F.O. die Gelegenheit zur gemeinsamen Untersuchung.
Ein angenehmes und sehr nettes Team.